Memphis ist für mich der bisherige Höhepunkt unserer Reise und Tag 2 in der Stadt steht dem ersten in nichts nach. Bei schönstem Wetter haben wir unsere Musikreise fortgesetzt und viel erlebt im Lorraine Motel, der Gibson Manufaktur, den Sun Studios und bei einem Baseballspiel.
Zuerst sind wir zum Lorraine Motel gelaufen, wo der Bürgerrechtler Martin Luther King auf dem Balkon vor seinem Zimmer 306 am 4. April 1968 erschossen wurde. Heute ist in dem ehemaligen Hotel ein Museum für die Geschichte der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung eingerichtet.
Danach haben wir in der Gibson Manufaktur alles über die Herstellung der berühmten Gitarren gelernt. Gibson, der mit dem Bau von Mandolinen anfing, ist heute neben Fender wohl einer der bekanntesten Gitarrenbauer und Modelle wie die Les Paul wurden/werden von den Beatles, Led Zeppelin, The Who, Metallica, Dire Straits u.v.m gespielt. Gibson’s Hauptsitz ist Nashville, aber die Manufaktur in Memphis ist die einzige Produktionsstätte, in der Besucher den Arbeitern über die Schulter schauen können – super spannend!
Unser weiterer Weg führte uns anschließend zum Sun Studio, wo Elvis, Cash, Lewis und Co ihre Platten aufgenommen haben und wo auch heute noch professionelle und Hobby-Musiker des Nachts (am Tag kommen ja die Touristen) jammen. Hier hat sich Elvis übrigens das erste Mal einem Plattenlabel vorgestellt, blutjung und nur mit Baladen im Gepäck. Er wurde wieder nach Hause geschickt. Die Geschichte sagt, dass er es nur der Sekretärin und ihrem Willen zu verdanken hat, dass er eine zweite Chance bekam und als Band mit Begleitmusikern und mehr Rock’n’Roll („That’s All Right“) schließlich den Durchbruch schaffte. Vielleicht halft auch der Radiosender in Memphis, der die Demo gleich nach Aufnahme mehrmals in wenigen Stunde spielte. Jerry Lee Lewis („Great Balls of Fire“), Roy Orbison („Pretty Woman“) und Johnny Cash waren ebenso regelmäßige Gäste im Tonstudio. Am Ende der geführten Tour kann mit dem Microfon posen, in das so viele Stars schon gesungen haben und von einer großen Karriere als Musiker träumen.
Danach haben wir uns auf den Weg in das Peabody Hotel gemacht, in dem jeden Tag pünktlich 11 und 17 Uhr die Enten vom Brunnen im Foyer mit dem Fahrstuhl auf die Dachterrasse des Hotels gebracht werden. Natürlich mit entsprechender Show! Es gibt einen roten Teppich, einen Duckmaster (!), special effects und unzählige Touristen, die sich dieses Spektakel nicht entgehen lassen wollen. Verrückt!
Anschließend ging es zum Highlight des Tages: typisch amerikanisch haben wir Hotdog, BBQ Nachos und Cola beim Baseball verdrückt. Die Memphis Redbirds spielen zwar nur in der Minor League, haben aber mit dem Autozone Park ein riesiges Stadion mitten in der Stadt. Für unschlagbare 9$ kann man sich Karten für die Rasenflächen kaufen, um da mit der ganzen Familie zu picknicken und den Spielern zuzuschauen. Natürlich durfte die amerikanische Hymne zu Beginn und Cheerleader in den Pausen nicht fehlen. Die Redbirds haben übrigens gewonnen und nun vier Fans mehr. Und wir wissen jetzt auch ganz genau, wie Baseball funktioniert.
Was für ein toller Tag!
Danke danke. 🙂