Vom belebten Swakopmund geht es wieder in die Einsamkeit und Natur des Damaralands im Norden von Namibia. Durch bergiges Gelände (Brandberg und Spitzkoppe) hindurch ist unser erstes Ziel die Gegend um Twyfelfontein. Man könnte sich hier einen versteinerten Wald, geologische Formationen oder Felsmalereien anschauen, wir aber entscheiden uns für eine Pirschjagd, um die berühmten und seltenen Wüstenelefanten zu sehen. Unser Camp bietet solch eine Tour mit einem erfahrenen Guide an, der die Gegend wie seine Westentasche kennt und weiß, wo und wie die Dickhäuter zu erspähen sind. Bei Anbruch des Tages begeben wir uns in einem offenen Geländewagen ins Hinterland und folgen Spuren und Hinweisen. Bald gesellen sich noch zwei weitere Wagen zu uns und die Anspannung steigt. Alle Guides sind ständig mit Walkie Talkies im Austausch, wer wo etwas gesehen hat. Wir folgen Wegen, fahren aber auch querfeldein, wenn es einer besonders heißen Spur zu folgen gilt. Mit dem jeden „fresh dung“ Ausruf wird Adrenalin ausgeschüttet, denn die Elefanten können nun nicht mehr weit sein. Und tatsächlich, nach knapp 2 Stunden Pirschfahrt, haben wir die Gruppe von etwa 25 Tieren endlich gefunden. Ganz gemütlich grasen sie in einem trockenen Flussbett und lassen sich von uns überhaupt nicht stören. Unser Guide stellt das Fahrzeug inmitten der Gruppe ab, macht den Motor aus und lässt uns einfach staunen. Majestätisch ziehen große und kleine Elefanten an uns vorbei, zupfen direkt vor unserem Auto Blätter von den Bäumen oder spielen miteinander. Teilweise müsste man nur seinen Arm ausstrecken, um die riesigen Tiere zu berühren.
Dass wir den Tieren so nah sein können, liegt an einem einfachen Umstand: sie sehen unser Auto als etwas Großes und Kompaktes, das sie nicht so genau einschätzen können und daher in Ruhe lassen. Würden wir das Auto aber verlassen, sind wir ein kleines Etwas, noch dazu auf 2 Beinen, das dann unheimlich spannend wird. Im Schutz des Autos können wir entspannt beobachten und fotografieren. Auch die Gruppe entspannt sich zunehmend und beginnt sogar, sich im Schatten der Bäume hinzulegen und zu dösen. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, ein einmaliges Erlebnis, ja sogar eins der Highlights dieser Reise!
Unsere erste Unterkunft, das Camp Kipwe, ist übrigens ebenso absolut empfehlenswert. Es gibt nur 8 Zimmer, die alle als Rundbungalow inmitten von Felsen angelegt sind. Sie fügen sich so in die Landschaft, das man sie von Weitem gar nicht erkennen kann. Das Außenbadezimmer allerdings ist schon speziell: Dusche, Waschbecken sowie Toilette befinden sich unter freiem Himmel, nur durch eine halbhohe Mauer vor neugierigen Blicken geschützt. Duschen ist damit ein echtes Erlebnis. Die Lodge bietet nicht nur die Elefantentour, sondern auch eine Bar hoch oben über dem Camp. Mit einem kühlen Cocktail und Blick auf den spektakulären Sonnenuntergang ist man im Paradies angekommen.
Unsere zweite Nacht im Damaraland verbringen wir an der Vingerklip. Ein bisschen erinnert die Gegend hier an das Monument Valley in den USA und die eigenartige Felsformation Vingerklip hat nicht umsonst seinen ungewöhnlichen Namen bekommen: etwas unwirklich ragt sie wie ein erhobener Zeigefinger in den Himmel. Auch diese Lodge bietet einen tollen Blick auf die weite Landschaft, besonders wenn man am Morgen direkt vom Bett auf die von der Sonne angestrahlten Berge schaut.
Unterkunft 1: Camp Kipwe, an der D2612 Twyfelfontein, Elefantentour ca. 5h N$700 pP, http://www.kipwe.com Unterkunft 2: Ugab Terrace Lodge, an der D2743 Outjo, www.ugabterracelodge.com