Nach einem leckeren Frühstück mit Waffeln und viel Sirup ging es nach Tennessee, in der sich neben Kentucky der Großteil der amerikanischen Whiskey-Distillerien angesiedelt haben. Jack Daniels allerdings kann jeder, haben wir uns gedacht, weshalb wir uns für die kleine aber feine George Dickel Distillerie entschieden haben, die 1877 von dem Deutschen in Cascade Hollow gegründet worden war und noch heute im Wesentlichen auf Handarbeit setzt. Schon allein die Anreise ist abenteuerlich, da man am Ende dieser kleinen Straßen im Nichts einfach keine Distillerie erwartet. Herr Dickel verwendete übrigens von Anfang an die schottische Schreibweise für Whisky ohne das ‚e‘, weil er sein Produkt mit einem guten schottischen Whisky gleichsetzte. In der Vergangenheit war natürlich auch hier die Prohibition existenzbedrohend, aber durch viel Glück hat sich die traditionelle Marke gehalten und wird heute wieder in Cascade Hollow hergestellt.
Früh am Morgen waren wir die einzigen Gäste der Verkostungstour, was natürlich prima ist, um einen guten Einblick in den Herstellungsprozess zu bekommen und so viele Fragen zu stellen, wie man möchte. Unser Guide hat alles wirklich anschaulich erklärt und uns die Unterschiede ihrer Whiskys erkosten lassen. Der sogenannte Tennessee Whiskey unterliegt denselben Anforderungen wie Bourbon Whiskey (min. 51% Mais, dazu Roggen/Gerste), muss aber durch Holzkohle filtriert werden, um diesen rauchigen Geschmack zu erzielen. Und er wird in nagelneuen Fässern gereift, nicht in alten Sherryfässern! Wieder was gelernt.
So gestärkt ging es schließlich auf nach Nashville, wo wir am Abend Rippchen gegessen haben, die so zart und lecker waren, dass wir am nähsten Abend einfach noch mal kommen mussten…