Wochenendausflug nach Lhasa, äh Chengde

Verganges Wochenende haben wir uns einmal in den Zug gesetzt und sind in das 4h entfernte Chengde gefahren, um wieder ein wenig mehr China zu entdecken. Chengde war der Rückzugsort für die Kaiser in der Qing-Dynastie, die sich dort ein schönes Fleckchen aussuchten und eine beeindruckende Residenz zum Jagen, Fischen und vorallem Ausruhen von der Hitze und den Aufgaben Pekings errichteten.

Diese Anlage – Bishu Shanzhuang ( Villa in den Bergen, in die man vor der Hitze fliehen kann) – ist auch die Hauptattraktion von Chengde, einer Stadt, die mit 700.000 Einwohnern als Kleinstadt angesehen wird. Herrlichstes Sonnenwetter ließ die Stadt aufblühen und wir verbrachten den ganzen Tag in der Anlage. Durch das Haupttor gelangt man in die kaiserliche Wohn-und Palastanlage, die mit allem erdenklichen Prunk ausgestattet ist. Einen schöneren Rückzugsort kann man sich kaum vorstellen, wirklich sehr idyllisch. Hinter dem – im Vergleich zu der ganzen Anlage, die mit einer 10km langen Mauer umrandet wird – kleinen Palast erstreckt sich dann der zugehörige Park, dessen Herzstück ein See ist, auf dem man paddeln kann. Das ließen wir uns natürlich nicht entgehen und so ließen wir unsere Seelen für zwei Stunden baumeln und trieben auf dem See herum und sonnten uns bei 30°C. Dies ist auch eine prima Idee, um die umliegenden weiteren Sehenswürdigkeiten anzuschauen, denn überall am Ufer stehen kleine Pagoden und Tempelchen. Die Bevölkerung nutzte das schöne Wetter, um draußen zu musizieren, zu tanzen und Chorlieder einzuüben. Eine für Chinesen völlig normale Sache, die man in Deutschland leider viel zu wenig sieht. Ein wirklich gelungener Tag, den wir am Ufer des Flusses, der sich durch die Stadt zieht, mit Barbecue und bunter Fontänenshow abrundeten! Für den nächsten Tag hatten wir schon die Zugtickets gekauft, sodass wir bloß einen halben Tag zur Verfügung haten. Diese Zeit nutzten wir, um einen der 8 äußeren Tempel zu bestaunen. Dieser Tempel heißt Putuozongcheng Tempel und ist eine Miniaturausgabe des Potala Tempels in Lhasa, deshalb auch die Überschrift dieses Reiseberichtes. Der Anblick ist beeindruckend: eine riesige Anlage, dessen höchstes Gebäude sich durch seine rot-weiße Farbe von dem Hintergrund bestechend abhebt. Überall flattern kleine Wimpel im Wind und die Einrichtung und Gebäude sind wie aus einem Bilderband von Tibet kopiert. Im Hauptgebäude wurden tibetische Tänze und Gesänge aufgeführt und überall befinden sich kleine Schreine und Altäre sowie Betuntensilien. Auch der Blick vom höchsten Punkt war einmalig, das sonnige und klare Wetter ließ einen guten Ausblick auf die umliegenden 7 Tempel und die Stadt zu und rundete unser tolles Chengde-Bild ab. Leider mussten wir am frühen Nachmittag schon wieder Richtung Bahnhof aufbrechen, dort trafen wir dann auf dieselben Banknachbarn, die uns schon auf der Hinreise begleitet hatten, welch ein Zufall.

Wieder einmal ein toller Ausflug, der die Reiselust noch steigert. Aber die anderen Ziele werden wir auch noch ansteuern und jetzt, wo das Wetter so toll ist, wird es noch mehr Spaß machen. 

 

Die Mauer des Stadtparks in Chengde.

2 Antworten auf „Wochenendausflug nach Lhasa, äh Chengde“

  1. Wir haben mit Interesse Euren Bericht gelesen.Toll,was Ihr so seht.Nun warten wir auf die Bilder!
    Das Wetter ist hier wie bei Euch.Im Schatten über 30 Grad.Am 29.April hat es hier das letzte mal geregnet.Sonst gibt es nichts Neues zu berichten.
    Es grüßen Euch herzlich Jutta und Reiner

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