Am Ende unseres Jahres haben wir uns noch einmal eine richtig große Tour vorgenommen. Hier folgt also der Reisebericht über Shenzhen nach Hongkong und Macau mit den Highlights Victoria Peak, Kowloon, Stanley und schließlich dem portugiesisch geprägten Macau.
Die Tour beginnt in Chengdu, denn dort bleiben wir 6 Stunden, um auf den nächsten Flieger nach Shenzhen zu warten. Eigentlich recht uninteressant, da wir bloß gewartet haben, interessant aber doch, weil ich es zum ersten Mal in China erlebt habe, dass man einen Flughafen über Nacht völlig geschlossen hat. Das hieß für uns auf dem Boden sitzen und warten, ohne Essen und Trinken und Sitzgelegenheit. Nun gut. Nach dem Flug nach Shenzhen aber wurde es noch ein weniger lustiger. Wir hatten uns bei der Flugbuchung gegen einen Direktflug nach Hongkong entschieden, weil das ein internationaler Flug und somit teurer gewesen wäre. Shenzhen liegt als Sonderhandelszone direkt an der Grenze und Hongkong ist mit Boot, Bus oder Bahn in etwa 10 bis 30 Minuten zu erreichen. Auf der Hinreise entschieden wir uns für den Bus – fataler Fehler! Denn dies hatten hunderte Reisegruppen ebenfalls vor und die Schlange vor dem Ausreiseschalter nahm kein Ende. Nach der erfolgreichen Ausreise aus China setzten wir uns für 5 Minuten noch einmal in einen Bus, um uns dann an der Hongkong-Grenze wieder mit vielen, vielen Touris und Einheimischen am Einreiseschalter für Hongkong anzustellen. Nach etwa 2 Stunden hatten wir 2 Stempel im Pass. Geschafft! Unser Hotel haben wir leicht gefunden und uns dann auf einem kleinen Spaziergang erst einmal umgesehen und erste Eindrücke gewonnen. Ich bin immer noch geplättet von der Stadt, der Hektik, der Atmosphäre, dem Lärm, den Hochhäusern, den Menschen, einfach allem. Ich bin begeistert. Die Eindrücke sind so vielfältig und hoch an der Zahl, aber ich bin begeistert.
Hongkong wurde 1860 von den Engländern besetzt und 1898 der 99-jährige Eigentumsvertrag unterzeichnet. Diesem Umstand ist es zu verdanken, dass in Hongkong neben Kantonesisch offiziell Englisch gesprochen wird und somit jedes Restaurant und jeder Laden Englisch verstehen und sprechen und alle Schilder in Englisch sind. Es ist toll, überall verstanden zu werden. Uns hat vor allem auch die Vielfalt der Kulturen fasziniert: von Chinesen, über sehr viele Südostasier (die haben am Wochenende die Straßen und Parks belagert, was witzig anzusehen war. Hintergrund ist, dass diese Frauen in der Woche als Ayi, also Kindermädchen, arbeiten und am Wochenende nichts zu tun haben, weshalb sie sich zu Hunderten in den Parks versammeln) bis hin zu Europäern/Westlern.
no images were found
Natürlich haben wir auch viel gesehen; wir waren auf dem Victoria Peak, der Touristenattraktion schlechthin. Von diesem Berg hat man wohl den besten Ausblick auf die gesamte Stadt, man sieht die Hochhäuser auf Hongkong Island, die Skyline von Kowloon, den Hafen, die Boote, die auf dem Fluss in reger Geschäftigkeit hin und her fahren und Wolkenkratzer, wohin das Auge blickt. Auf den Berg gelangt man mit einer Bahn, die wohl im 60-Grad Winkel sich steil den Berg hinaufschiebt. An diesem Tag folgen wir einer Route im Reiseführer, die uns quer durch Hongkong Island führt. Wir sehen niedliche Restaurants, kleine Kirchen und Betriebsamkeit überall. Die Sonne knallt wie an allen anderen Tagen wie verrückt vom Himmel und wir fühlen uns wie wandelnde Schweißproduzierer. Am nächsten Tag gehen wir auf die Avenue of Stars, der chinesische Broadway mit den Handabdrücken von Jet Li und Chackie Chan und allen anderen Chinastars der Filmindustrie. Am Nachmittag entscheiden wir uns für Strand und fahren wenige Minuten aus dem Großstadtdschungel hinein ins Paradies von Stanley. Gerade dieser Mix aus Stadt und Strandparadies macht Hongkong so einzigartig.
Am 4. Tag unserer Reise zog es uns nach Macau. Diese 28km² grosse Insel liegt etwa eine Stunde mit dem Boot von Hongkong entfernt und ist seit dem 16. Jahrhundert von Portugiesen geprägt. Erst 1999 wurde Macau wieder an China gegeben, deshalb gilt neben Kantonesisch Portugiesisch als offizielle Sprache. Kommt man in Macau an und verlässt die moderne Stadt, um in den historischen Kern zu fahren, fühlt man sich sofort wie in einem südeuropäischen Land. Die Architektur ist spanisch/portugiesisch, es gibt viele Plätze mit Brunnen, Kirchen und kleine Gassen mit kleinen Strassencafes. Wir haben in diesem kleinen Paradies einen Tag vollbracht, indem wir uns typisch europäisch in Cafes gesetzt, Eis geschleckt und die Seele baumeln lassen haben. Leider ist dies in Festland-China noch nicht so verbreitet, hier setzt man sich und shoppt lieber in tiefgekühlten Restaurants und Malls. Das finde ich sehr schade. Macau ist neben diesem europäischen Einfluss auch für seine Casinos bekannt, es gibt etwa 30 davon! Nicht umsonst nennt man Macau auch Las Vegas des Ostens. Wir allerdings haben uns auf den historischen Stadtkern beschränkt, der zum Unesco-Weltkulturerbe gehört. Dort haben wir die St.Dominics Kirche, das Fort, die Ruinen von St.Paul und die kleinen engen Gassen an großen breiten Plätzen besucht. Ach, das war ein schöner Tag. Und um 4 Stempel im Pass sind wir nun auch reicher, denn wie Hongkong ist Macau eigenständig, das heißt man reist aus Hongkong aus und in Macau wieder ein und umgedreht. Jetzt sieht unser Pass schon ein wenig wie der eines Weltenbummlers aus. 🙂
Hong Kong Island und etwas Kowloon vom Victoria Peak aus (Originalgröße: 9673 x 5040 px). Vom Ausflug vom Sonntag.
Hong Kong Island und etwas Kowloon vom Victoria Peak aus, etwa 1 Stunde später (Originalgröße: 5401 x 2976 px)
Hong Kong Island von Kowloon (Originalgröße: 5398 x 2540 px)
Vielen Dank für diesen faszinierenden und tollen Reisebericht. Ich habe Euch richtig in den Cafe eisschleckenderweise sitzen gesehen.
Ich wünsche noch eine schöne Zeit, und erwarte mit Spannung und Freude die nächsten Berichte und vielleicht auch Fotos.
Wirklich tolle Bilder, da kann man nur neidisch auf euch sein, ich hoffe das bald noch mehr kommen. Eins verstehe ich nur nicht. Warum lässt du dich neben einem Mini fotographieren? Die gibts hier auch, da musst du nicht erst bis China fahren. 😉
Okay, ich gebe es zu, ich habe Torsten genoetigt, weil der Groessenunterschied einfach so witzig war. Bei dem kleinen schwarzen Flitzer muss man das Nummernschild beachten, den roten haben wir fotografiert, weil es den ja nicht mehr gibt und ich den aber so toll finde. So einfach.
Und nun zum Wichtigsten:
ALLES GUTE ZUM GEBURTSTAG!
Dein Geschenk ist bekanntlicherweise unterwegs, obwohl du wohl warten musst, Teil 3 ist noch irgendwo auf See…
Danke für die Glückwünsche.
Die beiden Bücher sind schon angekommen. Allerdings stellt sich mir die Frage warum gerade Teil drei auf See ist, und nicht fünf? Rein lesetechnisch nicht gerade von Vorteil. 🙂
Das Nummernschild fand ich auch gut.
Ich wünsche euch für die nächsten Tage noch schönes Wetter und hoffe ihr habt Sonnencreme eingepackt!?
Bitte, bitte.
Mmh, warum grad die 3 auf See ist, weiss ich nicht. Hatten allerdings auch nicht damit gerechnet, dass das spaeter losgeschickte Packet eher ankommt. Musst du 1 und 2 langsam lesen 🙂
Uebrigens: die Sonne scheint und Sonnencreme ist bitter noetig@!
Danke für den Tipp mit der Sonnencreme! Gibt’s noch was zu beachten?
Ich bin ja schon überglücklich über die Tatsache, dass Englisch Amtssprache ist… Sonst würden wir vielleicht gar nicht bis Sydney weiterkommen, sondern in Asien verloren gehen:P
ihr habt hoffentlich ein bild mit jackie chans handabdrücken???? das müsst ihr haben. keiner mag jet li 😀 jackie ist der held.
ansonsten wieder wundervolle fotos. hach.