Vielleicht habt ihr es ja gehört/gesehen: um für die Übergabe der olympischen Fackel am Montag auch das Wetter zu bester Zusammenarbeit zu überreden, wurden am Freitag und Samstag über Peking die Wolken „abgeschossen“. Was Regen bedeutete. Und zwar stellenweise Platzregen, eben am Freitagabend. Was uns vor tüchtige Probleme stellte, unsere Reise anzutreten. Es gestaltete sich bereits am späten Nachmittag schwierig ein Taxi nach Haus zu bekommen, da diese bei starkem Regen zu verschwinden scheinen, so lief Tine zum Beispiel im Regen nach Hause, da sie weder ein Taxi be-, noch in den Bus hinein kam. In aller Eile gepackt und gegessen, und dann wieder hinaus, Taxi suchen. Das dauerte seine Zeit, dann hatten wir eines, steckten aber im Verkehr fest, der Fahrer lies sich dann aber zum Glück überzeugen umzukehren und fuhr uns zur Ubahn, was definitiv die beste Idee an solch an einem Tag sein dürfte. Nach dem wir aus dieser ausgestiegen waren, erfolgte noch ein kleiner beschleunigter „Marsch“ zum Pekinger Westbahnhof, wo wir dann schließlich den Zug geschafft, aber glücklich, 20 Minuten vor Abfahrt erreichten.
Die Fahrt im Nachtzug verlief reibungslos – für Jens und Kirsten aufgrund der Premiere wahrscheinlich aufregend – ebenso die Ankunft am Bahnhof in Xian und die Abholung durch das Hostel. Sehr sauber, freundliche Angestellte, und sie zauberten uns auch noch die Rückfahrtickets herbei, was noch am Bahnhof selbst bzw. dessen Ticketschalter unmöglich war: mei you! Nach einem guten Frühstück machten wir uns auf, Richtung Terrakotta-Armee. Das dauerte eine ganze Weile, da diese nicht in Xi’an „liegt“, sondern eine gute Stunde mit dem Bus ausserhalb. Ich weiß nicht wie ich das beschreiben soll, atemberaubend klingt sehr abgedroschen, aber das war es. Diese schiere Masse an Tonsoldaten, die vielen feinen Details die man an ihnen herausgearbeitet hat. Strategische Aufstellungen, verschiedene Soldatentypen und und und. Beeindruckend. Etwas schade war natürlich, dass man nicht wirklich „nah rankam“, zwei „Ausgrabungsstätten“ waren je nur von Emporen zu betrachten, die größte etwa auf „Augenhöhe“ aber mit entsprechendem Abstand (und schlechtem Licht ;( ), aber 5 Soldaten hatte man in Glasvitrinen gestellt, so dass man diese (sofern nicht jemand vor einem herumturnte, und das Glas mit seinen Patschehändschen beschmierte…) richtig unter die Lupe nehmen konnte. Wir hatten uns noch einen Audioguide geliehen, aber den hätten wir uns wahrscheinlich sparen können, und stattdesen etwas mehr für einen richtigen „Führer“ investieren sollen. Tja, hinterher, aber die Mädels konnten uns so einiges an Hintergrundinformationen bieten… Der restliche Samstagabend verlief dann recht ruhig, mit Abendessen im Hostel, und noch einem nächtlichen kleinen Rundgang durch Xi’an, am Südtor, tanzenden Xi’an-Bewohnern und dem Glockenturm vorbei.
Am Sonntag haben wir uns wieder nach einem gutem Frühstück im Hostel auf die Stadtmauer von Xi’an gewagt, uns dort 2 Tandemfahrräder ausgeliehen, und sind einmal auf der Stadtmauer in fast 2 Stunden um die Innenstadt herumgefahren. Sehr anstrengend, wenn man lang nicht mehr gefahren ist ;( . Aber auch sehr schön, mal auf diese Art einen „Überblick“ zu bekommen und vorallem lustig, weil es gar nicht so einfach ist das Gleichgewicht zu halten [ Kommentar Tine: vorallem, wenn sich die Jungs Wettrennen liefern und uns Mädels gar nix anderes übrig bleibt als mit zu treten..] . Danach haben wir uns in das Muslimische Viertel von Xi’an begeben, sind durch kleine Einkaufsgassen geschlendert (eine Sonnenbrille und ein T-Shirt für mich, eine Tasse und ein Buch für Tine, Scherenschnitte und Souvenirs für Jens & Kirsten, und jede Menge kleine Naschereien an den verschiedenen Ständen und Läden), um schließlich zur „Großen Moschee“ zu gelangen. „Groß“ und „Moschee“ deshalb, weil die weder groß war, noch nach Moschee aussah (was uns auch das Finden etwas erschwerte…). Trotzdem war es der Platz für die Muslimisch-Gläubigen, und für uns eine sehr ruhige, sehr schön angelegte Anlage, eine kleine Oase der Entspannung, die eben klar chinesisch errichtet war. Danach nahmen wir ein Taxi zur Pagode der „Großen Gans“. Diese Anlage befand sich außerhalb der Innenstadt, und war dementsprechend auch eine ganze Ecke größer, aber deshalb nicht unangenehmer. Es fanden sich trotz der vielen Menschen, die das warme sonnige Wetter in die Parks gelockt hatten, auch ruhige Ecken und schöne Anblicke.
Danach fuhren wir zurück zum Hostel, holten unser Gepäck ab, was man für uns aufbewahrt hatte (Danke noch einmal an dieser Stelle!), und machten uns leider schon wieder auf den Weg zum Bahnhof, stiegen in den Zug Richtung Peking und fuhren heim. Dort kamen wir am Montagmorgen wohl behalten an, noch ein bisschen Aufregung verschaffte uns die staureiche Taxifahrt nach Hause, aber selbst das konnte uns das schöne Wochenende einfach nicht schmälern, denn das war 1A und wird uns sicher noch lange schöne Erinnerungen bescheren.
Sollte ich etwas vergessen haben, Asche auf mein Haupt. ;(
Xi’an: Terrakotta-Armee, Südtor der Stadtmauer, Tanz auf der Strasse und der Glockenturm.
Xi’an, zweiter Tag: Rund um die Rundfahrt auf der Stadtmauer, der Weg zu Großen Moschee, die Anlage der Große Moschee, und die Pagode der Großen Gans.